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Aktuelles

QUO VADIS ECCLESIA

Franz Ittenbach: „Der Gang nach Emmaus“ (Lk 24,13–35), Kolumba Museum, Köln; eigenhändige Kopie, 1836, des Gemäldes von 1835, in der Stiftung Moritzburg, Halle /Saale

Themen des Synodalen Wegs im Disput

Wohin gehst Du, Kirche? Diese Frage nach der Wegrichtung, die die katholische Kirche einschlagen wird, beschäftigt viele Christen, sowohl solche, die in ihr beheimatet sind, wie auch solche, die die Institution Kirche aus bitterer Enttäuschung verlassen haben.

Die katholische Kirche in Bad Godesberg möchte sich den schwierigen und heiß diskutierten Fragen in den kommenden Monaten stellen und sie mit Experten, interessierten Gemeindemitgliedern und allen Interessierten ausloten und diskutieren. Vielleicht lässt sich ein Weg ausmachen, den Christen in Zukunft engagiert und gemeinsam beschreiten können.

Das Forum Bad Godesberg lädt dazu je zwei Vertreter konträrer Positionen ein. Nach der Darstellung ihres Standpunktes kommen beide miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch. Wer gemeinsam mit anderen das Thema weiter vertiefen und diskutieren möchte, ist ein paar Tage später herzlich zu einer offenen Gesprächsrunde mit dem Team des Forum Bad Godesberg (Pfarrer Dr. Gianluca Carlin, Pastoralreferent Joachim Klopfer und Bildungsreferentin Astrid Weber) eingeladen. Ort aller Veranstaltungen ist das Pastorale Zentrum St. Marien, Burgstraße 43a, 53177 Bonn–Bad Godesberg.

 


Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche

Vorläufiger Abschluss der Reihe „QUO VADIS ECCLESIA?“

Bei der vorerst letzten Folge der Reihe zu den Themen des Synodalen Wegs diskutierten am 23. Februar 2023 die ausgewiesenen Theologinnen Prof. Dr. Dorothea Sattler und Dr. Beate Beckmann-Zöller miteinander und mit dem Publikum.

Im Grundtext zum Synodalforum III heißt es: „Nicht die Teilhabe von Frauen an allen kirchlichen Diensten und Ämtern ist begründungspflichtig, sondern der Ausschluss von Frauen vom sakramentalen Amt. Grundlegend stellt sich die Frage: Was ist der Wille Gottes im Blick auf die Teilhabe von Frauen an der amtlichen Verkündigung des Evangeliums? Wer kann aufgrund welcher Kriterien beanspruchen, auf diese Frage für alle Zeiten eine Antwort geben zu können?“ Bedeutet aber die Verweigerung des Priesteramts, dass Frauen die Mitwirkung an der Gestaltung von Kirche abgesprochen wird und sie kein Gehör finden? Welchen Einfluss hatten und haben Frauen in der Kirche?

Beide Theologinnen waren um Versöhnung ihrer Positionen bemüht. In konkretes Einverständnis bezüglich des Wegs der Kirche mündete dies aber nicht. Während Sattler den internationalen wissenschaftlichen Standard anmahnte, die Interpretationsbedürftigkeit der Bibel sowie die historische Bedingtheit und den Geltungsgrad der kirchlichen Lehre betonte, die eine Wegänderung möglich machten, betonte Beckmann-Zöller die vielen Möglichkeiten, die Frauen seit jeher nutzen könnten, um am Gang der Kirche teilzuhaben.

Nach Beckmann-Zöller basiere die Kirche auf zwei gleich starken Säulen, der des allgemeinen und der des besonderen Priestertums und stehe im Pfingstsaal zwar unterschieden, aber nicht in vertikaler Hierarchie um den Priester Jesus Christus versammelt zusammen, um den Verkündigungsauftrag auszuüben. Nach Sattler steht die Menschwerdung des liebenden Gottes im Zentrum; das Mannsein des historischen Jesus trete in den Hintergrund. Für sie ist die Verweigerung des Priesteramts für Frauen begründungsbedürftig, die kirchlichen Lehrtexte nicht in Stein gemeißelt. Beckmann-Zöller konstatierte, dass Frauen bezüglich des Priesteramts offenbar zurückgewiesen seien, sah dies aber als Zeichen für ihre andere Rolle im Rahmen der Binarität der Geschlechter an.

In der auf den Disput folgenden offenen Gesprächsrunde am 25. Februar stand nicht nur die Frage, ob, wie und wer zum Priesteramt laut Bibel berufen sei, im Fokus, als die Frage, wie die Kirche in Zukunft, vor Ort und weltweit, auch unabhängig von der innerkirchlichen Debatte, überzeugen, wirksam und lebendig sein könne. Für die einen war Geschlechtergerechtigkeit dabei wichtiger als für andere. Aber auch wenn das sakrale Amt in der Katholischen Kirche auch in Zukunft nur für Männer geöffnet sei, könnten und sollten Nicht-Geweihte an allen anderen Aufgaben in Leitung und Verkündigung entsprechend ihrer Begabung und Qualifikation teilhaben.

 

Zu unseren Gästen

  • Prof. Dr. Dorothea Sattler (*1961) lehrt an der Universität Münster Dogmatik und Ökumenische Theologie und leitet das Ökumenische Institut. 1992 promovierte sie über „Gelebte Buße. Das menschliche Bußwerk (satisfactio) im ökumenischen Gespräch“. In ihrer Habilitation beschäftigte sie sich mit dem „Beziehungsdenken in der Erlösungslehre“. Ihre Verdienste um die Ökumene drücken sich weiterhin aus in der 2022 verliehenen Ehrendoktorwürde der Universität Zürich, in ihrer Mitgliedschaft bei der Ökumene-Kommission der Dt. Bischofskonferenz (DBK) sowie in der Leitung des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, zusammen mit Prof. Dr. Volker Leppin. Als Delegierte der DBK bringt sie sich in die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) auf Bundesebene ein. Sie ist Mitglied der Vollversammlung des Zentralkomitees der dt. Katholiken (ZdK) und Sprecherin des Sachbereichs 1 zu Pastoralen Grundfragen. Zusammen mit Bischof Dr. Franz-Josef Bode leitet sie das Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“.
  • Dr. Beate Beckmann-Zöller (*1966) arbeitet als freiberufliche Religionsphilosophin, Referentin in der Erwachsenenbildung sowie als Dozentin an der Katholischen Stiftungshochschule für Soziale Arbeit in München. Sie hat 2003 bei Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz über die „Phänomenologie des religiösen Erlebnisses – Religionsphilosophische Überlegungen im Anschluss an Adolf Reinach und Edith Stein“ promoviert und am Lehrstuhl für Religionsphilosophie und Vergleichende Religionswissenschaft an der Technischen Universität Dresden gearbeitet. Sie ist Mitglied der Laien-Gemeinschaft Immanuel Ravensburg e.V., Mitherausgeberin der Werkausgabe von Edith Stein und seit 2021 Präsidentin der Edith-Stein-Gesellschaft. In ihrer Publikation „Frauen bewegen die Päpste“ porträtiert sie sechs Visionärinnen, Ordensgründerinnen und Sozialreformerinnen und dokumentiert deren Beitrag in der Geschichte der Kirche.

 

Die Texte des Synodalforums III sowie aller anderen Foren finden Sie unter:

www.synodalerweg.de/dokumente-reden-und-beitraege ...

 

Eine Fortführung der Reihe zum weiteren Gang des Synodalen Wegs sowie zur Bischofs- und Weltsynode ist in Planung.

 

Weitere Informationen zur Reihe „QUO VADIS ECCLESIA – Themen des Synodalen Wegs im Disput“

www.forum-godesberg.de/quovadis ...

 


Priesterliche Existenz heute

Leben und Berufung

Bei der 3. Folge der Reihe „QUO VADIS ECCLESIA? Themen des Synodalen Wegs im Disput“ diskutierten am 10. November 2022 Prof. Dr. Karl-Heinz Menke und der Journalist Joachim Frank darüber, wie das Amt des Priesters zu verstehen ist und wie es in Zukunft aussehen kann.

Ist der Zölibat die einzige legitime und geeignete Lebensform, mit der die Sendung der Kirche vollzogen werden kann? Sollten Menschen mit dem Sakrament der Ehe oder Frauen eine priesterliche Berufung wahrnehmen können? Was sagen Bibel, kirchliche Tradition und Kirchenrecht dazu?

Prof. Dr. Menke charakterisierte den Synodalen Weg als geprägt von einem anthropozentrischen Wahrheitsbegriff und stellte diesem seinen theozentrischen Wahrheitsbegriff gegenüber. Dieser sei unabhängig vom Ich. Plausibilität sei kein letztes Wahrheitskriterium; vielmehr bedürfe es der Bischöfe, um Wahrheit von Falschheit zu unterscheiden. Während für den Zölibat eine kirchenrechtliche Neubestimmung denkbar sei, sei das Priesteramt für Frauen ausgeschlossen. Bezüglich der Missbrauchstatbestände wies er systemische Ursachen mit dem Argument zurück, dies entschuldige die Täter. Zudem sei der Zeitgeist der sexuellen Freizügigkeit mitverantwortlich für moralische Vergehen.

Joachim Frank stellte die historische Bedingtheit von lehramtlichen Texten heraus. So seien Zölibat und Unfehlbarkeit zeitbedingte Setzungen. Wolle man für das Priesteramt eine Zukunft, müsse sich dieses am Erkenntnisfortschritt orientieren und seine Gestalt ändern. Die geringe Zahl der Priesterweihen und die Unzufriedenheit vieler im Amt sei ein Hinweis dafür. Außerdem sei der Stand des Kultpriesters schon zur Zeit Jesu abgelegt worden. Historische Dogmen sollten hinterfragt, Ämter neu bewertet, Leib- und Frauenfeindlichkeit weiter abgebaut werden. Die Gegenwart solle genau analysiert werden, anstatt sie durch -Ismen zu verengen und zu diskreditieren.

Ein paar Tage später, am 14. November 2022, lud das Forum Bad Godesberg zu einer offenen Gesprächsrunde ein. Mit Pfarrer Dr. Gianluca Carlin und Pastoralreferent Joachim Klopfer wurde die Einsamkeit vieler Priester, die gemeinschaftliche Lebensform eines Ordens sowie die nötige Entlastung der Priester von Verwaltungstätigkeiten thematisiert.

 

Zu unseren Gästen

  • Prof. Dr. Karl-Heinz Menke (*1950) wurde 1974 zum Priester geweiht. 1990 habilitierte er im Fach Dogmatik und Dogmengeschichte zum Thema „Stellvertretung. Schlüsselbegriff christlichen Lebens und theologische Grundkategorie“. Er lehrte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn Dogmatik und Theologische Propädeutik. Papst Franziskus berief ihn 2014 zum Mitglied der Internationalen Theologenkommission.
  • Joachim Frank (*1965) wurde 1992 zum Priester geweiht. 1996 legte er das Priesteramt nieder und erhielt 2005 vom Vatikan die Dispens (Laisierung). Er arbeitet als Buchautor und Journalist; u.a. ist er Mitglied der Chefredaktion des Kölner Stadt-Anzeigers. Seine Schwerpunkte sind Innenpolitik, Zeitgeschehen und Religionsgemeinschaften. Nebenamtlich wirkt er auch als Dozent. Er ist Delegierter des Synodalen Wegs und Mitglied im ZdK.

 

Link zum Grundtext „Priesterliche Existenz heute“, 2. Lesung auf www.synodalerweg.de ...

Link zum Handlungstext „Der Zölibat der Priester – Bestärkung und Öffnung“, 2. Lesung auf www.synodalerweg.de ...

 

Weitere Texte und Informationen zum Synodalen Weg

www.synodalerweg.de ...

 

Link zu die-tagespost.de am 18. November 2022 ...

 

Weitere Informationen zur Reihe „QUO VADIS ECCLESIA – Themen des Synodalen Wegs im Disput“

www.forum-godesberg.de/quovadis ...

 


Macht und Gewaltenteilung in der Kirche

Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag

Die Reihe „QUO VADIS ECCLESIA – Themen des Synodalen Wegs im Disput“ wurde am 13. September 2022 durch ein Thema eröffnet, das auch die anderen Themen des Synodalen Wegs durchdringt: Wie kann Macht im Raum Kirche ausreichend begrenzt, kontrolliert und geteilt werden, so dass kirchliches Handeln seinem Auftrag, der Stiftung einer spirituellen und solidarischen Gemeinschaft, gerecht wird und der Missbrauch von Macht verhindert werden kann? Muss die katholische Kirche hier von demokratischen Grundprinzipien lernen und diese in ihre Struktur einbauen? Aber ist Kirche in allen Dimensionen mit einem Staat vergleichbar? In welchem Verhältnis stehen „Macht“ und „Vollmacht“? Diesen und anderen Fragen sowie den möglichen Antworten sind wir zusammen mit zwei ausgewiesenen Kennern der Materie – Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof (Mitglied des Synodalforums 1, Professorin für Jura an der Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Christoph Ohly (Rektor der Kölner Hochschule für Katholische Theologie) – und in einer offenen Gesprächsrunde nachgegangen.

Link zu www.die-tagespost.de ...

 


Leben in gelingenden Beziehungen

Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft

Bei der 4. Synodalversammlung im September 2022 ist der Grundtext zum Leben in gelingenden Beziehungen nicht mit der erforderlichen Mehrheit der Bischöfe angenommen worden, wohl aber ein Handlungstext zur Neubewertung der Homosexualität. Was bedeutet dies für den weiteren Prozess? Woran soll sich die kirchliche Sexuallehre orientieren?

Link zum abgelehnten Grundtext zum Leben in gelingenden Beziehungen auf www.synodalerweg.de als PDF-Datei ...

Link zum beschlossenen Handlungstext zur lehramtlichen Neubewertung von Homosexualität auf www.synodalerweg.de als PDF-Datei ...

Den Fragen nach gelingenden Beziehungen in der Gegenwart stellte sich der Disput am 27. Oktober 2022 zwischen Bernhard Meuser und Birgit Mock sowie die Diskussion mit dem Publikum.

Link zum Bericht im Bonner General-Anzeiger am 28. Oktober 2022: Schlagabtausch über queere Sexualität auf general-anzeiger-bonn.de ...

Am 29. Oktober tauschten sich Gemeindemitglieder und auch ein Mitglied der evangelischen Kirche in einer offenen Gesprächsrunde mit dem Team des Forum Bad Godesberg (Pfarrer Dr. Gianluca Carlin, Pastoralreferent Joachim Klopfer und Bildungsreferentin Astrid Weber) zu den Fragen von sexuellen Orientierungen in unserer Gesellschaft aus.

 

Zu unseren Gästen

Birgit Mock (*1970) ist Naturwissenschaftlerin und Organisationsentwicklerin. Sie ist die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Geschäftsführerin des Hildegardis-Vereins und Vorsitzende des Synodal-Forums „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“, das den Grundlagentext in die 4. Synodalversammlung eingebracht hat. Für den Band „Mit dem Segen der Kirche? – Gleichgeschlechtliche Partnerschaft im Fokus der Pastoral“ hat sie 2019 einen Beitrag verfasst.

Bernhard Meuser (*1953) ist katholischer Theologe und Publizist. Er ist Initiator und Hauptautor des in 70 Sprachen lizensierten Jugendkatechismus YOUCAT sowie Autor u.a. von „Christsein für Einsteiger“, „Beten – eine Sehnsucht“, „Mission Manifest“. Selbst Missbrauchsopfer, erregte 2020 sein Buch „Freie Liebe – Über neue Sexualmoral“ große Aufmerksamkeit. Zusammen u.a. mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und Martin Brüske setzt er sich in der Initiative „Neuer Anfang“ kritisch mit dem „Synodalen Weg“ auseinander.

 

Nähere Informationen zur Reihe „QUO VADIS ECCLESIA – Themen des Synodalen Wegs im Disput“

www.forum-godesberg.de/quovadis ...

 

Weitere Texte und Informationen zum Synodalen Weg

www.synodalerweg.de ...

 

Bild: Lothar Spurzem, Kolumba Museum, Emmaus, Ittenbach (2010-12-04 Sp), Zuschnitt, CC BY-SA 2.0 DE